8.1
Rohstoffproduktivität
Übernahme des Bundestrends der Jahre 2000 bis 2010 für NRW bis 2030.
Der Rohstoffverbrauch in NRW umfasst die Menge an biotischen und abiotischen Materialien, welche der Natur in NRW innerhalb einer Zeitperiode entnommen und verwertet wurden. Hinzugezählt werden die Einfuhr biotischer und abiotischer Materialien und Güter aus dem Ausland und der Empfang aus dem Handel zwischen den Bundesländern; der Intrahandel wird behandelt wie der Außenhandel. Zur Berechnung der Rohstoffproduktivität werden der Rohstoffverbrauch, gemessen in der physischen Menge, und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zueinander ins Verhältnis gesetzt. Um die Entwicklung des Rohstoffverbrauchs und der Rohstoffproduktivität besser vergleichen zu können, werden die jeweiligen Werte des Jahres 2000 auf 100 normiert.
Vergleiche mit den entsprechenden Indikatoren der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie sind nur bezugnehmend auf die Trendentwicklung möglich, da die Indikatoren sich methodisch nur näherungsweise entsprechen. Ein direkter Vergleich zwischen der Summe der Länder und den Bundesindikatoren ist nicht möglich, da die Länderwerte wegen Doppelzählungen nicht addiert werden dürfen.
Der Rohstoffverbrauch in Nordrhein-Westfalen ist zwischen 2000 und 2020 um 5,0 % auf 515 Millionen Tonnen gesunken. Die Rohstoffproduktivität erhöhte sich in diesem Zeitraum um 15,7 %, durchschnittlich um 0,7 % pro Jahr. Der Produktivitätsgewinn verlief dabei nicht kontinuierlich. Die höchste Steigerung innerhalb eines Jahres ( + 8,9 Prozentpunkte) war in der Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise zwischen 2008 und 2009 zu verzeichnen, als der Rohstoffverbrauch aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft deutlich sank (15,9 Prozentpunkte). In den Jahren danach schwankte der Wert mit steigender Tendenz, allerdings lag die Rohstoffproduktivität kontinuierlich über dem Niveau der Wirtschaftskrise.
Mit Bezug zur Zielsetzung der Landesregierung NRW „Übernahme des Bundestrends der Jahre 2000 bis 2010 für NRW bis 2030“, wird der vollständigkeitshalber an dieser Stelle auf den Zielwert der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, vorliegend in der Weiterentwicklung 2021, verwiesen: „In den Jahren 2000 bis 2010 nahm die Gesamtrohstoffproduktivität bereits um durchschnittlich rund 1,6 % jährlich zu. Ein solch positiver Trend soll bis zum Jahr 2030 fortgesetzt werden.“
Rohstoffproduktivität*) und Rohstoffverbrauch**) in NRW 2000 – 2020
– Index 2000 = 100 –
Jahr | Rohstoffproduktivität | Rohstoffverbrauch |
Index 2000 = 100 | ||
2000 | 100,0 | 100,0 |
2001 | 103,7 | 97,4 |
2002 | 100,6 | 101,4 |
2003 | 97,8 | 102,7 |
2004 | 95,0 | 106,9 |
2005 | 96,5 | 105,1 |
2006 | 97,7 | 107,2 |
2007 | 98,4 | 109,0 |
2008 | 100,9 | 107,9 |
2009 | 109,8 | 92,0 |
2010 | 106,2 | 98,9 |
2011 | 104,0 | 104,3 |
2012 | 106,4 | 101,3 |
2013 | 105,2 | 102,7 |
2014 | 106,9 | 102,9 |
2015 | 108,5 | 102,8 |
20161) | 111,5 | 101,0 |
20171) | 110,7 | 104,4 |
2018 | 111,9 | 105,8 |
2019 | 114,3 | 102,5 |
2020 | 115,7 | 95,0 |
*) Bruttoinlandsprodukt / Direkter Materialeinsatz (DMI), Berechnungsstand für das Bruttoinlandsprodukt: August 201/Februar 2020
**) Direkter Materialeinsatz (DMI), einschl. Empfang aus dem Intrahandel einschl. Empfang aus dem Handel zwischen den Bundesländern; der Intrahandel wird behandelt wie der Außenhandel. Länderwerte dürfen wegen Doppelzählungen nicht addiert werden.
1) Revision Verkehrsträger Eisenbahn 2016 und 2017
Quelle: Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder; Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stand: Herbst 2020. Berechnung Index 2000 = 100 für Rohstoffproduktivität und Rohstoffverbrauch durch IT.NRW.