3.3
Lärmbelästigung

Nachhaltigkeitspostulat
Verringerung der Lärmbelästigung
Ziel der Landesregierung

Bis 2030 ist die Gesamtlärmbelastung in Wohnbereichen deutlich abzusenken. Dabei sollen Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung berücksichtigt werden.

Definition und Methodische Hinweise

Der Indikator setzt sich aus zwei Teilindikatoren zusammen: Der erste Indikator gibt die Zahl der Menschen an, die während eines Tages (24-Stunden-Zeitraum) einem Schallpegel LDEN (day-evening-night) von über 65 dB(A) ausgesetzt sind. Der zweite Indikator gibt die Zahl der Menschen an, die über eine achtstündige Nachtzeit (22 bis 6 Uhr) einem Schallpegel LNight von über 55 dB(A) ausgesetzt sind. Es wird somit die Zahl der Personen dargestellt, die dauerhaft einem definierten (s. o.) Geräuschpegel ausgesetzt ist. Bei den Lärmquellen wird zwischen Straßen, Schienenwegen, Flughäfen und Gewerbe/Industrie unterschieden. Dadurch kann es methodisch bedingt, z. B. bei Lärmbelastungen durch Großflughäfen und Hauptverkehrsstraßen, zu Mehrfachzählungen kommen. Zu den Ballungsräumen in Nordrhein-Westfalen zählen die 26 Städte mit mehr als 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die kommende Kartierung mit aktualisierten Daten ist für Mitte 2022 geplant.

 

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Entwicklung

Im Jahr 2017 waren in NRW 1,07 Millionen Menschen, d. h. 6,0 % der Bevölkerung, während eines Tages (24 Stunden) einer Lärmbelastung über 65 dB(A) ausgesetzt (mehrfach belastete Personen sind ggf. mehrfach gezählt). 79,2 % der Betroffenen lebten in Ballungsräumen. Die Hauptlärmquelle stellt der Straßenverkehr dar, gefolgt vom Schienenverkehr.

Die Anzahl der Menschen in NRW, die in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr nachts einem Lärmpegel von > 55 dB(A) ausgesetzt sind, lag 2017 in NRW bei ca. 1,5 Millionen, d. h. 8,1 % der Bevölkerung. Von Ihnen lebten 75,1 % in Ballungsräumen.

Im Vergleich zu 2012 haben sich die Anteile der Bevölkerung die während eines Tages bzw. in der Nacht einer Lärmbelastung über 65 dB(A) bzw. 55 dB (A) ausgesetzt waren, kaum verändert.

Zur Tabelle

 Belastete Menschen in NRW 2012 und 2017 für LDEN >65 dB(A) nach Lärmquelle

Jahr Lärmquelle Ballungsräume Nicht Ballungsräume
LDEN >65 dB(A)
2012 Straße  647 500  144 600
Bundesschienenwege  121 400  71 100
sonstige Schienenwege  61 800  2 500
2017 Straße  646 200  131 300
Bundesschienenwege  128 600  87 300
sonstige Schienenwege  62 400  1 600

Quelle: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen

 

Belastete Menschen in NRW 2012 und 2017 für LNight >55 dB(A) nach Lärmquelle

Jahr Lärmquelle Ballungsräume Nicht Ballungsräume
LDEN >55 dB(A)
2012 Straße  731 600  181 400
Bundesschienenwege  265 300  147 500
sonstige
Schienenwege
 84 300  3 800
2017 Straße  722 200  159 400
Bundesschienenwege  273 000  194 800
sonstige
Schienenwege
 87 500  2 400

Quelle: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen

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