13.3
Direkte Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor
Im Rahmen des Langfristziels eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes wird bis 2030 die Reduktion der Treibhausgasemissionen der Gebäude in NRW um 66-67 % gegenüber 1990 angestrebt.
Die direkten Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor entstehen im Wesentlichen durch die Verbrennung der fossilen Energieträger Erdgas, Mineralöl und Kohle zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Gebäuden. Sie werden über das Treibhausgas-Emissionsinventar Nordrhein-Westfalen bestimmt und über den Sektor „Haushalte und Kleinverbraucher“ abgebildet, der sowohl Wohngebäude als auch Nichtwohngebäude umfasst. Die Emissionsentwicklung wird neben dem energetischen Zustand der Gebäude auch von den Witterungsverhältnissen beeinflusst. Außerdem spielt insbesondere beim Heizöl auch das Kaufverhalten eine wichtige Rolle, da beim Öl nicht der jährliche Verbrauch, sondern die verkaufte Menge bilanziert wird.
Darüber hinaus entfallen auf Gebäude weitere, nicht unerhebliche Emissionen in vor- und nachgelagerten Sektoren, insbesondere in der Energiewirtschaft durch den Bezug von Strom oder Fernwärme (indirekte Emissionen). Diese indirekten Emissionen werden durch den Indikator nicht abgebildet. Der Anteil der durch den Betrieb von Gebäuden entstehenden direkten und indirekten Emissionen beträgt bundesweit rund 30 % der gesamten Treibhausgasemissionen (UBA 2020).[1] Der Gebäudesektor spielt daher eine zentrale Rolle für das Erreichen der Klimaschutzziele.
Die direkten Kohlendioxid-Emissionen privater Haushalte im Bedarfsfeld „Wohnen“ fallen unter anderem bei der Verbrennung von Energieträgern für Anwendungsbereiche wie Raumwärme und Warmwasser an.
Hohe indirekte Emissionen entstehen bei der Energiebereitstellung für die privaten Haushalte, vor allem bei der Erzeugung von Elektrizität in den Kraftwerken und bei der Erzeugung von Fernwärme in den Heizkraftwerken. Diese Emissionen können anteilig – d. h. entsprechend der Höhe des Energieverbrauchs – den privaten Haushalten zugerechnet werden (ebd.).
Die Einheit „CO2-Äquivalente“ gibt zur besseren Vergleichbarkeit die Umrechnung (CO2 = 1) der Emissionen anderer Treibhausgase als Kohlendioxid (CO2) entsprechend ihrem globalen Erwärmungspotenzial an.
Im Jahr 2021 betrugen die direkten Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor (Sektor Haushalte und Kleinverbraucher) in Nordrhein-Westfalen 25,5 Mio. t CO2-Äquivalente. Dies bedeutet eine Abnahme der Emissionen gegenüber dem Vorjahr von rund 3 % und eine Minderung von knapp 32 % gegenüber dem Bezugsjahr 1990.
Direkte Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor in Nordrhein-Westfalen 1990, 1995, 2000, 2005 - 2021
Jahr | Haushalte / Kleinverbrauch – in Mio. t CO2-Äquivalente – |
1990 | 37,3 |
1995 | 43,6 |
2000 | 40,9 |
2005 | 35,7 |
2006 | 37,8 |
2007 | 29,7 |
2008 | 37,5 |
2009 | 34,8 |
2010 | 33,4 |
2011 | 28,6 |
2012 | 28,6 |
2013 | 32,0 |
2014 | 29,0 |
2015 | 29,9 |
2016 | 30,3 |
2017 | 31,9 |
2018 | 28,3 |
2019 | 28,5 |
2020 | 26,4 |
20211) | 25,5 |
1) Vorläufiger Wert
Quelle: Treibhausgas-Emissionsinventar Nordrhein-Westfalen, Sektor „Haushalte und Kleinverbraucher“, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen