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Erwerbstätige in der Umweltwirtschaft

Nachhaltigkeitspostulat
Wirtschaftsleistung umwelt- und sozialverträglich steigern
Ziel der Landesregierung

Bis 2030 substanzielle Steigerung der Erwerbstätigen in der Umweltwirtschaft auf 460 000 Erwerbstätige.

Definition und Methodische Hinweise

Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder als Selbstständige eine auf wirtschaftlichen Erwerb ausgerichtete Voll- oder Teilzeittätigkeit ausüben. Geringfügig Beschäftigte, Beamtinnen und Beamte sowie mithelfende Familienangehörige werden nicht berücksichtigt. Die hier verwendeten Erwerbstätigenzahlen in der Umweltwirtschaft wurden von der Prognos AG berechnet. Mit dem ersten Umweltwirtschaftsbericht Nordrhein-Westfalen 2015 wurde hierzu erstmalig ein grundlegendes Abgrenzungsmodell für die Umweltwirtschaft entwickelt. Für den Umweltwirtschaftsbericht 2017 und den Umweltwirtschaftsbericht 2020 wurde das Abgrenzungsmodell jeweils moderat weiterentwickelt und die Zahlen aktualisiert. Dies ist bei einem direkten Vergleich mit Kennwerten aus früheren Veröffentlichungen (vor dem Jahr 2020) zu berücksichtigen. Beim Vergleich zu den Kennwerten im Umweltwirtschaftsbericht 2020 ist zu berücksichtigen, dass dieser die Erwerbstägigen in der Umweltwirtschaft inkl. geringfügig Beschäftigter abbildet.

Die statistische Erfassung erfolgt auf Grundlage der Systematik der Wirtschaftszweige und Güterarten, die den amtlichen Wirtschaftsstatistiken zugrunde liegt. Die Prognos AG hat zunächst auf Basis von bestimmten Abgrenzungskriterien die Zugehörigkeit jedes Wirtschaftszweigs und Guts zur Umweltwirtschaft geprüft. Während eine gesonderte Erhebung der Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz durch die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder grundsätzlich nur die Güter und Dienstleistungen zur Umweltwirtschaft zählen, die den Umweltschutz als Hauptzweck verfolgen, wurden von der Prognos AG auch sognannte „umweltfreundliche" Substitute für konventionelle Produkte der Umweltwirtschaft zugerechnet. Hierzu zählen „sauberere“ oder ressourceneffiziente Technologien, Güter und Dienstleistungen, die umweltfreundliche Alternativen darstellen.

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Entwicklung

Im Jahr 2021 waren in Nordrhein-Westfalen 507 056 Erwerbstätige in der Umweltwirtschaft tätig. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung Nordrhein-Westfalens beträgt 6,5 %.
33,4 % der Erwerbstätigen in der Umweltwirtschaft im Jahr 2021 waren im Teilmarkt „Materialien, Materialeffizienz und Ressourcenwirtschaft“ (169 254 Erwerbstätige), 19,6 % im Teilmarkt „Umweltfreundliche Mobilität“ (99 276 Erwerbstätige), 16,2 % der Erwerbstätigen in der Umweltwirtschaft im Jahr 2021 waren im Teilmarkt „Energieeffizienz und Energieeinsparung“ (82 231 Erwerbstätige), 11,2 % im Teilmarkt „Wasserwirtschaft“ (56 965 Erwerbstätige), 6,9 % im Teilmarkt „Umweltfreundliche Energiewandlung, -transport und -speicherung“ (34 856 Erwerbstätige), 4,6 % im Teilmarkt „Nachhaltige Holz- und Forstwirtschaft“ (23 474 Erwerbstätige), 5,1 % im Teilmarkt „Minderungs- und Schutztechnologien“ (25 842 Erwerbstätige) und 3,0 % im Teilmarkt „Umweltfreundliche Landwirtschaft“ (15 159 Erwerbstätige) beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in der Umweltwirtschaft um 1,3 % erhöht. In der Gesamtwirtschaft betrug das Wachstum im selben Zeitraum 1,6 %. Seit 2010 stieg die Zahl der Erwerbstätigen in der Umweltwirtschaft bis zum Jahr 2021 um 19,2 % und der Erwerbstätigen in der Gesamtwirtschaft um 18,7 % an. Für die Datenreihen unter Berücksichtigung geringfügig Beschäftigter unter Maßgabe derselben Berechnungssystematik wird auf den Umweltwirtschaftsbericht 2020 des Landes NRW verwiesen.

Zur Tabelle

Erwerbstätige in der Umweltwirtschaft*) in Nordrhein-Westfalen 2010 – 2021

Jahr Erwerbstätige in der Umweltwirtschaft
Anzahl
2010 425 521
2011 435 944
2012 446 618
2013 447 510
2014 453 736
2015 454 647
2016 455 754
2017 464 408
2018 474 694
2019 490 112
2020 500 399
2021 507 056

*) Erwerbstätige bestehend aus sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und Selbständigen, ohne geringfügig Beschäftigte, analog zur Erfassungsmethode des NRW Umweltwirtschaftsberichts 2022 (https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/PDFs/umwelt/NRW_Umweltwirtschaftsbericht_2022_Methodenanhang.pdf).

Quellen: Bundesagentur für Arbeit, IT.NRW, Statistisches Bundesamt

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