7.1
.
a/b
Endenergieproduktivität und Primärenergieverbrauch
Endenergieproduktivität (Verhältnis BIP/Endenergieverbrauch) langfristig bis 2050 um 1,5 % bis 1,8 % pro Jahr steigern. Primärenergieverbrauch: Ein konkretes, quantifiziertes und (möglichst auf 2030) terminiertes Ziel wird aus den Szenarioberechnungen im Rahmen des Klimaaudits abgeleitet und in die Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen. Der Primärenergieverbrauch soll schrittweise reduziert werden.
Primärenergieträger sind fossile Energieträger wie Mineralöle, Braun- und Steinkohle, Gase sowie erneuerbare Energien (z. B. Windkraft, Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie), die noch keine Umwandlung – insbesondere zu Strom und Wärme – erfahren haben. Der Primärenergieverbrauch ergibt sich aus der Summe der in Nordrhein-Westfalen gewonnenen Primärenergieträger, den Bestandsänderungen sowie dem Saldo der Bezüge und Lieferungen von Primär- und Sekundärenergieträgern über die Landesgrenzen hinweg. Der Indikator „Primärenergieverbrauch“ gibt an, wie viel Energie in einem Land einerseits in den Energiesektoren zur Umwandlung, sowie andererseits in der Produktion, den privaten Haushalten und im Verkehr verbraucht wurde.
Während der Primärenergieverbrauch die Energiemenge der eingesetzten Primärenergieträger bezeichnet, ist der Endenergieverbrauch die Energiemenge, die von den Endverbrauchern genutzt wird, konkret: Die Endenergie bezeichnet den Teil der ursprünglich eingesetzten Primärenergie, der nach Umwandlung und Transport dem Endverbraucher zur Verfügung steht. In die Berechnung gehen die Verbrauchergruppen „Industrie“, „Haushalte“, „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“ und „Verkehr“ ein. Der Endenergieverbrauch gibt somit Auskunft über den Verbrauch der unmittelbar gebrauchsfähigen Energie z. B. in Form von Strom oder Treibstoff.
Die Endenergieproduktivität ist der Quotient aus dem Bruttoinlandsprodukt und dem Endenergieverbrauch und beschreibt die Energieeffizienz. Die Indikatoren, Primärenergieverbrauch und Endenergieproduktivität, werden als Index (1991 = 100) dargestellt.
Der Primärenergieverbrauch in NRW hat sich zwischen 1991 und 2020 um 17,3 Prozentpunkte verringert. Die Entwicklung unterlag Schwankungen. Die höchsten Verbrauchswerte wurden in den Jahren 2003 und 2010 verzeichnet. Seit 2014 lässt sich ein stetiger Rückgang des Primärenergieverbrauchs beobachten.
Die Endenergieproduktivität stieg in NRW zwischen 1991 und 2020 um 44,4 Prozentpunkte an; d. h., dass immer weniger Endenergie verbraucht wurde, um eine Einheit Bruttoinlandsprodukt zu erzeugen. Die Entwicklung war insbesondere zwischen 2007 und 2018 durch Schwankungen gekennzeichnet.
Endenergieproduktivität und Primärenergieverbrauch in Nordrhein-Westfalen 1991 – 2020
– Index 1991 = 100 –
Jahr | Endenergieproduktivität | Primärenergieverbrauch |
Index 1991 = 100 | ||
1991 | 100 | 100 |
1992 | 101,1 | 99,9 |
1993 | 100,2 | 98,6 |
1994 | 103,1 | 98,2 |
1995 | 101,2 | 100,1 |
1996 | 97,9 | 102,4 |
1997 | 100,5 | 100,2 |
1998 | 104,2 | 99,2 |
1999 | 108,8 | 95,5 |
2000 | 111,6 | 96,8 |
2001 | 113,0 | 97,0 |
2002 | 116,8 | 101,0 |
2003 | 117,8 | 106,8 |
2004 | 117,5 | 99,1 |
2005 | 119,6 | 98,6 |
2006 | 119,2 | 100,0 |
2007 | 125,7 | 104,7 |
2008 | 120,3 | 102,1 |
2009 | 128,5 | 102,8 |
2010 | 122,9 | 108,0 |
2011 | 134,3 | 104,1 |
2012 | 135,2 | 102,8 |
2013 | 134,7 | 102,6 |
2014 | 141,0 | 104,7 |
2015 | 143,1 | 103,8 |
2016 | 142,3 | 98,8 |
2017 | 148,9 | 97,0 |
2018 | 144,2 | 91,2 |
2019 | 143,8 | 88,2 |
2020 | 144,4 | 82,7 |
Quelle: Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder, Länderarbeitskreis Energiebilanzen (18.04.2023)